Therapie und Förderung

Warum die therapeutische Arbeit mit dem Pferd so effektiv ist

Die therapeutische Arbeit mit dem Pferd  berücksichtigt den Menschen in seiner ganzheitlichen Darstellung.

Sie kann bei physischen, psychischen, geistigen oder psychosozialen Störungen, Behinderungen und Erkrankungen des Menschen angewandt werden.

Pferde bewerten den Menschen in seinem Wert nicht nach seinem äußeren Erscheinungsbild und seinen besonderen Bedürfnissen. Als soziale Tiere leben sie in Gemeinschaften und sind durch ihre eigene Prägung auf uns Menschen bemüht, mit uns zu kommunizieren und in Beziehung zu treten.  Diese Verhaltensweise ist besonders für Menschen mit Defiziten in der Sprachfähigkeit oder auch der sozialen Interaktion, wie der Kontaktaufnahme besonders therapeutisch wertvoll.

Da Pferde dazu fähig sind, die Stimmungslage des Menschen blitzschnell zu erkennen und sich entsprechend in ihrem Verhalten verändern, ist eine fast unmittelbare Überprüfung des seelischen Zustands des Klienten möglich. Als Spiegel der seelischen Befindlichkeiten des Menschen können Pferde die Stärken und Schwächen der Menschen schnell aufzeigen und so seelische Prozesse in Gang setzen. 

Neben den seelischen Benefits kann es durch die dreidimensionale Bewegung des Pferdes zu langfristigen Erfolgen hinsichtlich des Bewegungsapparates kommen. So wirkt sich der Kontakt mit Pferden positiv auf die Gesundheit und die Lebensqualität aus. Bei Klienten mit einem erhöhten Therapiebedarf kann das Pferd als Motivator dienen, da diese Therapie oftmals nicht als solche wahrgenommen wird.  Im Gegensatz zu klassischen Therapiemethoden geht es hierbei nicht darum, systematisch einzelne Muskelpartien zu schulen, da das Pferd unbewusst das Klientel in eine dreidimensionale Bewegung bringt, die besonders effektiv für den Körper ist und unbewusst Erfolge erzielen kann. 



Die Möglichkeiten der Therapie mit Pferden

Förderung der Sozialfähigkeit

  • Kontakt zu einem anderen Lebewesen herstellen (Kontaktschwierigkeiten überwinden) und Zweisamkeit und Nähe zulassen und erleben (Reduktion von Rückzugstenzenzen und Isolation)
  • Erlernen und Förderung von kooperativen Verhaltensweisen
  • Anpassung des Ich-Anspruchs an weitere Lebewesen 
  • Erlernen der Interaktion in einer Gruppe (z.B. Regeln und Grenzen akzeptieren und einhalten, der Umgang mit Hilfe)

Verbesserung der Motorik und Körperwahrnehmung

  • Gezielte Stimulation bestimmter Körperbereiche durch die Bewegung des Pferdes (So kann z.B. der Muskeltonus reguliert werden: Gezielt entspannen oder anspannen) 
  • Verbesserung des Gleichgewichts
  • Schulung der Grob- und Feinmotorik, sowie der Koordination
  • Wahrnehmung der körperlichen Fähigkeiten, Verbesserung des Körperbildes
  • Verbesserung des Reaktionsvermögens 

Reflexion der eigenen Emotionen

  • Fehler akzeptieren lernen und Frustrationstoleranz erhöhen
  • Innere Trauer, Wut und Ängste erkennen und aus alten Verhaltens- und Denkmustern aussteigen
  • Vertrauen lernen
  • Innere Zweifel erkennen und auflösen (Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen steigern)

Förderung im kognitiven Bereich

  • Verbesserung der Konzentration mit Verlängerung der Aufmerksamkeitsspanne
  • Steigerung der Gedächtnisleistung
  • Förderung der Sprache und Sprachfähigkeit
  • Erhöhung der Lern- und Leistungsbereitschaft


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